Ann-Kathrin Ast

cantique

im anfang eine hellschwarz
härtende masse flutet stirr
schlammluft fasern in matrix
kristallzähne vernadeln sich
tontot vakuumteer eva

frisst in beton ein loch brocken
fasst sie braune feinrauhe
erdfäden dringen in fingerrillen
zerreißt asphalt und reißt und reißt
ein wasserstrom pocht aus dem schlamm
lieschgras dreizahn zerfranstes moos
breitet sie aus zu einer decke
und windet über akeleien
buschwindrosen zu einer laube
durch die die sonne zeichen wirft
narden und hennadolden umspannen
den brunnenturm der die quelle schließt
die wände ihres gartens sind blauzedern
und zypressen ein felsennest silberner
zinnen über granatapfelbäumen
stört sie nicht weckt sie nicht
auf bis es ihr selbst gefällt


garten verschlossen schließt an garten
mauern wie adern eines blatts hoch
höher evas in stratosphäre
schneiden sich tonarten der luft

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